Women in Tech: Das verlorene Potenzial des niedrigen Frauenanteils in der IT

Diversität fördern, Women in Tech, Frauenquote einführen, Gender neutral formulieren… Die Liste an Themen rund um Frauen im Business nimmt kaum ein Ende. Viele moderne Firmen unterstützen diese Themen tatkräftig und wollen damit Gleichheit erreichen. Diversität gewinnt in der heutigen agilen und digitalen Welt immer mehr an Bedeutung. Andererseits gibt es auch Studien, die aussagen, dass Frauen kognitiv anders veranlagt sind als Männer und darum für einige Berufsgruppen tendenziell weniger geeignet wirken. Ein besonders starker Gender-Gap ist in der IT-Branche ersichtlich. Wenige Frauen interessieren sich für eine solch technische Karriere. Die vielen Massnahmen für Gleichberechtigung und Förderungsprogramme scheinen den Anteil an IT-Spezialistinnen nicht zu erhöhen. Warum wir jedoch in dieser wichtigen Branche auf Frauen angewiesen sind und wie Unternehmen Frauen unterstützen können, möchten wir in diesem Blog aufzeigen.

«Das Technische erledigen wir. Du bist doch eine Frau und hast darum bestimmt ein Auge fürs Grafische. Du kannst die Präsentation vorbereiten». «Warum schminkst du dich als Informatikerin?»

Sätze, die Luana Herzog als Informatikerin schon mehrmals gehört hat. Sie ist sich gewohnt, die einzige Frau in einem Team zu sein. Den Entscheid, eine Ausbildung als Informatikerin zu absolvieren, bereut sie nicht, doch anders als bei anderen Ausgebildeten war die Informatik nicht ihr Kindheitstraum. Früher dachte sie, dass nur Männer Informatiker werden können. In der Oberstufe kam sie zur Überzeugung, dass, was die Männer können, sie auch könne. So hat sie ihre Laufbahn in der IT gestartet.

Frauen wird oft früh bewusst gemacht, dass IT ein Männerberuf ist und dass man als Informatikerin keine Familie haben kann, gut in Mathe sein muss, nicht emotional sein darf usw. Dies hindert viele Frauen daran, in der IT einzusteigen.

Nach einer herausfordernden Grundausbildung hat sie sich entschieden, ihr Fachwissen im Security Bereich zu vertiefen. Sie ist fasziniert von diesem Bereich, da jeder täglich mit Security in Berührung kommt, aber so wenig davon bekannt ist. Dieser Tatsache will sie entgegenwirken und andere unterstützen, ihre Geräte und sich zu schützen. Im Sommer 2021 hat sie bei der baseVISION AG als Security Analystin und gleichzeitig ihr Studium in Information & Cyber Security begonnen.

Im Studium ist sie eine der wenigen Frauen und merkt, dass viele Kollegen mit dem Thema «Frauen in der IT» nicht sensibel umgehen können. Eine Frau in der IT ist auch im 2021 noch eine Ausnahme. Ihrer Meinung nach ist dies ein Imageproblem: Frauen wird oft früh bewusst gemacht, dass IT ein Männerberuf ist und dass man als Informatikerin keine Familie haben kann, gut in Mathe sein muss, nicht emotional sein darf usw. Dies hindert viele Frauen daran, in der IT einzusteigen.

Wie kann diesem Problem entgegengewirkt werden? Für Luana ist klar: In der IT braucht es mehr Diversität. Frauen brauchen Vorbilder in dieser Branche. Frauen sollten einander motivieren. Ebenfalls ist Marketing und Branding ein wichtiger Teil. Das Image des typischen Männerberufes muss sich ändern.

Potenzial der Women in Tech

Der tiefe Frauenanteil hat zur Folge, dass der gesamten IT-Branche Talente und Innovationskraft vorenthalten bleiben – ein riesiges Potenzial bleibt ungenutzt.

Der tiefe Frauenanteil in der Branche wird uns alle früher oder später vor Herausforderungen stellen. Die IT-Branche ist in unserer digitalen und vernetzten Welt einer der wichtigsten Träger für Wirtschaft und Gesellschaft. Vieles hängt von der IT ab und die Entscheidungen der Branche beeinflussen nicht nur unser tägliches Leben, sondern auch unsere Zukunft.

Gleichzeitig ist Vielfalt ein Schlüsselelement für weise Entscheidungsfindungen. Diversität eröffnet uns also eine viel grössere Vielfalt an Perspektiven und Ideen und Informationen werden gründlicher und genauer geprüft. Das ist genau das, was die IT benötigt. Die emotionale (weibliche oder männliche) Seite fehlt oft in dieser Branche, besonders im Management. Der tiefe Frauenanteil hat zur Folge, dass der gesamten IT-Branche Talente und Innovationskraft vorenthalten bleiben – ein riesiges Potenzial bleibt ungenutzt.

Tipps für IT-Unternehmen, um Frauen in der IT zu unterstützen.

Was können Unternehmen nun konkret tun, um Frauen in der IT zu unterstützen? Aus unserer Erfahrung haben wir gelernt, dass diese Massnahmen sehr individuell sein können und zum jeweiligen Unternehmen passen müssen. Darum haben wir fünf verschiedene Tipps bereit, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Ziel dabei ist es, Ihnen als IT-Unternehmen Denkanstösse zu geben, um das Thema einmal von einer ganz neuen Seite betrachten zu können.

Unsere Top 5 Tipps
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1. Weibliche Vorbilder schaffen und sich gegenseitig unterstützen

Wie auch von Luana obenstehend erwähnt, sind Vorbilder für Frauen ein Schlüsselelement. Sie selbst hatte auch eine ITlerin, welche ihre Situation nachvollziehen konnte und sie stetig unterstützte. Um zu erreichen, dass sich Frauen in der IT zuhause fühlen, sollten sie die nötige Unterstützung erhalten. Unterstützung kann ganz unterschiedlich aussehen: Nicht anders behandelt werden, motivierende Worte, spannende Projekte, Zutrauen von Fähigkeiten, Erklärungen, wenn man nicht mehr weiter weiss etc.

2. Image verbessern

Die Visibilität, dass Frauen in der IT genau so erfolgreich sein können wie Männer, benötigen besonders junge Mädchen bei der Berufswahl. Dafür ist das Branding des IT-Berufes entscheidend. Durch Marketing, Kommunikation und Erfahrungsberichte kann gezeigt werden, dass Frauen in der IT willkommen sind und so das Image der Branche verbessert werden kann.

3. Flexible Arbeitsmodelle anbieten

Erarbeiten Sie flexible Arbeitsmodelle, in denen es Frauen beispielsweise möglich ist, teilzeitlich, von Zuhause aus oder zu unterschiedlichen Zeiten zu arbeiten. Es sollte auch (zukünftigen) Eltern oder Personen in Weiterbildung möglich sein, eine gute Karriere in der IT zu absolvieren. Dies steigert die Arbeitgeberattraktivität und führt zu mehr und diverseren Bewerbungen.

4. Quereinsteiger unterstützen

Immer mehr Personen wollen auch ohne technische Grundbildung in die IT einsteigen. Für diese kann ein spezielles Quereinsteigerangebot organisiert werden, damit das fehlende Grundwissen möglichst schnell aufgeholt werden kann. Wir bei der baseVISION haben dafür die Academy eingerichtet.

5. Dranbleiben und nicht aufgeben

Schliesslich ist es entscheidend, dass dieses wichtige Thema «Women in Tech» aktiv angegangen wird. Auch wenn sich nicht von einem Tag auf den andern etwas ändert, sollten Arbeitgeber in diesem Thema weiter Ausdauer zeigen und so mithelfen, die Gesellschaft zu verändern.

Sind Sie auf der Suche nach einem Arbeitgeber, der Ihre Aus- und Weiterbildung aktiv unterstützt? Bewerben Sie sich jetzt auf unsere offenen Stellen. Um unseren Kunden stets die beste Qualität zu bieten, ist kontinuierliches Lernen für die baseVISION AG von zentraler Bedeutung. Mit der baseVISION Academy unterstützen wir unsere Mitarbeitenden in der individuellen und stetigen Weiterentwicklung ihres Know-Hows und ihrer Talente.

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